In der Baupraxis gibt es oft alternative Lösungen für ein und dieselbe Fragestellung. Wie entscheidet man sich? Technische, ökologische, preisliche, geschmackliche und andere Aspekte stehen gelegentlich im Widerspruch. Ich versuche hier einige Aspekte zu ordnen und Entscheidungshilfen zu liefern.

Der Kreuzgang / Nass in Nass – Gut gegen Scheckigkeit

Immer wieder kommt die Forderung: Wandfarben sollen Nass in Nass gestrichen werden, am besten im Kreuzgang! Was heißt das nun? Um eine homogene Farbverteilung auf einer Fläche zu erhalten, muss die Farbe gleichmäßig verteilt werden. Nicht streifig, und möglichst in einer gleichmäßigen Schichtstärke! Sie erreichen das, indem die Farbe nicht nur bahnenweise mit der Rolle aufgetragen wird (Modell: Zebrastreifen), sondern auch quer zu diesem Auftrag, eben im Kreuzgang, verteilt wird. Bei sehr stark saugenden Untergründen hilft hier eine Grundierung oder manchmal auch schon ein gelindes Vornässen!

Grundierung

Grundierungen bezwecken zweierlei: Erstens sollen sie die spontane Saugfähigkeit eines gegebenen Untergrundes reduzieren. Hier hilft meist eine Bindemittelgrundierung, die nur als Bremse fungiert. Zum Beispiel Kaseingrundierung, die Vega-Grundierung oder auf Gipsputzen auch Alaun Grundiersalz Zweitens können Grundierungen dazu dienen die Tragfähigkeit eines schwachen Untergrundes (z.B. absandender Lehmputz)wieder herzustellen. Dazu können ebenfalls obige Grundierungen eingesetzt werden, aber auch Kalkmilch oder verdünntes Farbenwasserglas, je nach Gegebenheit. Fragen Sie ruhig noch einmal nach Empfehlungen!